Schultüte
In jedem Jahr werden aus Kindergartenkindern kleine ABC-Schützen, die meist lange auf ihren ersten Schultag gewartet haben. Der erste Schultag ist für viele ein ganz besonderer Tag, der so schnell nicht in Vergessenheit gerät.
Pünktlich zum Schulstart suchen Eltern mit ihren Kindern alle wichtigen Utensilien wie Mäppchen und Schulranzen mit viel Sorgfalt und Liebe aus. Für die Schulanfänger ist das schönste Accessoires jedoch immer die Schultüte.
Denn sie wird mit vielen tollen Überraschungen gefüllt, die dem Kind den ersten Schultag besonders versüßen sollen.
Die Historie zur Zuckertüte
Heutzutage werden die Schultüten entweder gebastelt oder käuflich erworben. Früher wurde den Kindern allerdings erzählt, dass die Schultüten auf Bäumen wachsen. Das war vor ca. 200 Jahren der Fall.
Zu dieser Zeit etablierten sich die ersten Zuckertüten in Thüringen und Sachsen. Später erschien in Dresden ein sogenanntes Zuckertütenbuch mit vielen Bildern. Die Botschaft von diesem Buch war eindeutig: In jedem Schulkeller gedeiht ein Zuckertütenbaum, der auf seine Ernte wartet.
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Wenn die Schultüten eine gewisse Größe erreicht hatten, dann waren die Kinder reif für den Schulalltag.
Was ist eine Schultüte
Egal ob sechseckig oder rund, eine Schultüte ist immer gleich aufgebaut. Sie besteht aus einem Spitzkegel , der durch eine Bedeckung geschlossen wird. Oben wird das Krepppapier mit schönen Schleifen verziert und geschlossen gehalten.
Sie ist in der Regel um die 70 Zentimeter lang. Die Schultüte wird auch oft als Zuckertüte bezeichnet. Außen ist sie besonders verziert. Die Motive, die dabei verwendet werden, wechseln ständig und richten sich nach dem aktuellen Trend.
Was kommt in die Schultüte?
Die Schultüte sollte natürlich nicht nur mit Süßigkeiten befüllt werden. Süßigkeiten in Maßen sind aber absolut in Ordnung. Besonders beliebt sind hier Schokoriegel und Gummibärchen. Wem diese Fülle an Süßigkeiten zu viel ist, der kann natürlich auch ein paar zuckerfreie Bonbons dazupacken.
Ganz auf Süßigkeiten sollte das Kind aber auf keinen Fall verzichten. Besser ist es eine gesunde Mischung zu finden. Auch ein wenig Obst ist nicht verkehrt.
Nützliche Dinge
Besonders wichtige Utensilien der Schultüte sind natürlich immer Schulutensilien und andere Dinge, die das Kind für die erste Klasse benötigt. So zum Beispiel Lernbleistifte, Griffel, Tafel, Radiergummis, Buntstoffe, Pinsel samt Wassermalkasten.
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Was auch gut ankommt sind Turnbeutel, Trinkflasche, Butterbrotdose und zusätzliche Reflektoren für den Schulranzen. Spielzeug sollte natürlich auch nicht fehlen und hier sollten die Eltern am besten Bescheid wissen, was ihrem Kind gefällt.
Vom Lego-Bausatz bis hin zur Schultüte ist somit fast alles möglich. Neben dem Spielzeug können auch Kleidungsstücke wie Schal oder Mütze ihren Platz in der Schultüte finden.
Weitere beliebte Dinge sind: Armbanduhr, Geldbörse, Kinderwecker oder Bücher für Erstleser. Bevor Eltern die Schultüte mit Schulsachen befüllen, sollte sie sich bei der Schule informieren. In vielen Schulen gibt es nämlich bestimmte Vorgaben, was die Kinder in die Schule mitbringen sollen.
Zum Beispiel einen bestimmten Härtegrad von Bleistiften oder einen Tuschkasten von bestimmten Firmen.
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Namensaufkleber
Sehr nützlich sind auch Namensaufkleber, die das Kind für Schulsachen und Turnbeutel nutzen kann. Grundschulkinder neigen nämlich oft dazu, Dinge zu verlieren, zu vergessen oder zu verleihen. Mit Namensaufklebern finden sich die Sachen viel einfacher und schneller wieder.
Rätselbuch
Ein weiteres sehr wichtiges und praktisches Utensil ist ein Rätselbuch für das richtige Verhalten im Verkehr, sprich auf der Straße. Das ist dann besonders sinnvoll, wenn das Kind alleine den Weg zur Schule gehen muss.
Angeboten werden diese Bücher in vielen klassischen Bücherläden, besonders in der Phase kurz vor der Einschulung.
Schultüte basteln
Wer eine individuelle Tüte für sein Kind haben möchte, der kann diese natürlich auch selber basteln. So müssen Eltern definitiv keine Angst davor haben, dass irgendein Schulkind mit der gleichen Schultüte wie das eigene Kind herumläuft.
Die folgenden Tipps zeigen auf, worauf es beim selber basteln einer Schultüte ankommt inklusive kreativer Anregungen.
Das richtige Material
Beim Basteln einer Schultüte sollten nur hochwertige Materialien verwendet werden, denn dadurch wird sie nicht nur stabiler, auch das Basteln selber wird vereinfacht. Folgende Materialien sind notwendig:
- Pappe oder buntes Papier in verschiedenen Farben
- 1 großer Bogen Tonkarton im DIN A1 Format
- bei Bedarf Krepppapier in einer zweiten Farbe
- 1 Meter Krepppapier
- Dekorationsmaterial wie Sticker, Wackelaugen oder Glitzerfolie
- 2 Meter Schleifenband
- Zum Schablonen zeichnen Pappe
- 1 Meter Kordel
- Lineal, Schere, Tacker, Flüssigkleber
- 2 Wäscheklammern, Bleistift und durchsichtiges Klebeband
- schwarzer, wasserfester Filzstift
Eine Schultüte aus Tonkarton basteln
Um eine Tüte aus Tonkarton zu basteln, wird als erstes der Bogen Tonkarton, ein Bleistift und eine Kordel benötigt. Der Bleistift wird an der Kordel befestigt. Nun wird die Kordel mit dem losen Ende mit dem Daumen in einer Ecke vom Tonkartonbogen festgehalten.
Anschließend kann wie mit einem Zirkel eine Kreislinie auf dem Tonkarton gezeichnet werden. Damit noch ausreichend Klebefläche übrig bleibt, sollte etwas mehr als ein Viertelkreis gezeichnet werden. Dann müssen mit dem Lineal zwei gerade Linien und zwar aus der Kreislinie gezogen werden. Diese sollten um die 45 Zentimeter lang sein.
Schultüte ausschneiden und kleben
Nun muss die vorgezeichnete Form sorgfältig ausgeschnitten werden. Dann die Klebefläche ruhig großzügig mit dem Flüssigkleber bestreichen und kurz antrocknen lassen.
Jetzt kann der Tonkartonbogen zu einer Schultüte zusammengerollt werden, wobei die Klebeflächen fest zusammengedrückt werden müssen.
Hier unbedingt darauf achten, dass auch die Spitzen fest zusammengerollt sind, so dass kein Loch entsteht. Bevor es weitergeht, sollte die Schultüte ungefähr eine Stunde lang trocknen. In dieser Zeit kann die Tüte mit Wäscheklammern fixiert werden.
Klebefalten verstecken
Die Klebefalte sollte ein wenig versteckt werden. Am besten geht das mit Stickern oder Schleifenband. Damit sich der Kleber nicht löst, sollte die Klebenaht noch zusätzlich von innen mit durchsichtigem Klebeband verstärkt werden. Nun ist der Rohling fertig.
Tipp: Solche fertigen Schultüten Rohlinge gibt es in der Zeit vor der Einschulung auch in vielen Spielzeug- und Schreibwarengeschäften zu kaufen. Auch so kann man sich das Basteln einer Schultüte erleichtern.
Krepppapiermanschette basteln
Nun muss die Krepppapiermanschette gebastelt werden. Dazu muss das Krepppapier einfach um die Schultüte außen herumgelegt werden und zwar Kante an Kante mit der Öffnung. Dann kann das Krepppapier mit dem Tacker befestigt werden.
Auch hier sollte zur Verstärkung wieder ein durchsichtiges Klebeband verwendet werden, damit keine Risse entstehen. Jetzt das Krepppapier vorsichtig nach oben umschlagen. Anstelle von Krepppapier kann auch Filz oder Tüllstoff verwendet werden.
Alternative zur Kreppapiermanschette
Wer die Schultüte für sein Kind besonders individuell gestalten möchte, der kann auch zwei Lagen an Krepppapier verwenden. Dafür muss die Schultüte oben wellig eingeschnitten werden. Dann werden die beiden Krepppapier-Lagen, am besten in unterschiedlichen Farben, vorbereitet. Diese werden dann zackig eingeschnitten.
Dabei ist eine Lage nur halb so groß wie die andere. Im nächsten Schritt wird die kürzere Lage mit Flüssigkleber an der Innenseite der Schultüte befestigt. Dann folgt die längere Lage. Auch hier kann zur Verstärkung wieder durchsichtiges Klebeband verwendet werden.
Motive selber basteln
Nun geht es an die Verzierungen. Eltern sollten hier bevorzugt Motive wählen, die das Kind bevorzugt. Besonders beliebt sind in der Regel Piraten, Blumen, Schmetterlinge, Schlangen, Marienkäfer, Autos, Feen oder Pferde. Natürlich kann man auch ein Motiv wählen, dass zur Einschulung passt wie z.B. Zahlen, Schulkinder, Stifte oder Buchstaben.
Für die Motive werden aus Pappe die Schablonen gefertigt. Dann können aus buntem Papier die Figuren ausgeschnitten werden. Zum Schluss werden die Motive auf die Schultüte geklebt. Fertig!
Kreative Anregungen
Beim Schultüte basteln dürfen Eltern ruhig kreativ werden. Zum Verschönern eignen sich so Wackelaugen, Schleifenband, lustige Sticker, Glitzer oder Figuren. Aus einem Rest Tonkarton oder aus farbiger Pappe kann auch noch eine kleinere Schultüte gebastelt werden, die unten über die große Schultüte gestülpt wird.
Wenn die kleine Schultüte wellig oder zackig eingeschnitten wird, dann kann problemlos eine Meeres- oder Graslandschaft auf die Tüte gezaubert werden. Natürlich kann auch Geschenkpapier mit schönen Muster verwendet werden, um die Schultüte von außen zu ummanteln. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Namensschild für die Schultüte selber basteln
Damit die Schultüte eine ganz persönliche Note erhält, kann noch zusätzlich ein Namensschild gebastelt werden. Darauf wird dann gut lesbar der Name des Kindes geschrieben, der nach Wunsch noch mit Glitzern und Stickern verziert werden kann. Das Namensschild kann dann am Verschluss der Tüte befestigt werden oder auf die Schultüte geklebt werden.
Verschluss basteln
Wer möchte kann auch noch einen Verschluss basteln. Dazu einfach eine schöne Form aus bunter Pappe zuschneiden, zum Beispiel eine Blume, einen Stern oder ein Herz. Dann ein Loch in die Mitte der Form schneiden, so dass das Krepppapier der Schultüte hindurch gesteckt werden kann.
Je nach Bedarf kann die Form auch noch beklebt oder bemalt werden. Eine weitere Alternative ist schönes Schleifenpapier, um die Schultüte zu schließen. Dazu einfach eine große Schleife um das Krepppapier binden.
Welche Größe benötige ich?
Die klassische Schultüte misst 70 bis 100 cm. In erster Linie kommt es natürlich darauf an, welche Dinge darin Platz finden sollen. Denn wenn sich Eltern für eine große Schultüte entscheiden und diese nur halb befüllt wird, dann ist das nicht besonders schön für das Kind. In diesem Fall sollte lieber eine kleinere Variante gewählt werden.
Alles in allem unterscheidet man bezüglich der Größen einer Schultüte aus traditioneller Sicht folgendermaßen:
- Elterntüte: 70 bis 100 Zentimeter
- Oma- und Opatüte: 70 Zentimeter
- Tante-, Onkel- und Geschwistertüten: 50 Zentimeter
- Für Besucherkinder: 35 Zentimeter
- Dekorationstüten: 12 bis 22 Zentimeter
Positive Eigenschaften
- Schön gestaltete Schultüte, die dem Geschmack des Kindes gerecht wird
- Beim Befüllen nicht nur auf Schokolade setzen, sondern auch auf Spielzeug, Obst und Schulsachen
Negative Eigenschaften
- Zu große Schultüten, die nur halb befüllt werden
- lieblos gestaltete Schultüten
Worauf ist beim Kauf zu achten
Wer nicht besonders begabt beim Basteln ist, der kann sich natürlich auch dafür entscheiden eine Schultüte zu kaufen. Unabhängig davon, ob die Schultüte gebastelt oder gekauft wird, sollte der erste Schritt darin bestehen, alles richtig zu planen.
Die Planung
Die Verwandtschaft des Kindes möchte natürlich am ersten Schultag auch einen Beitrag leisten. Daher sollte man sich im Vorfeld gut absprechen. Sonst kann es schnell passieren, dass das Kind an seinem ersten Schultag direkt mit fünf Füllern und drei Mäppchen ausgestattet wird.
Daher sollten alle Familienmitglieder und die Verwandtschaft zusammen abstimmen, welchen Beitrag sie leisten möchten.
Der Kauf einer Schultüte
Beim Kauf ist natürlich nicht nur die Größe entscheidend, sondern auch das Design. Inzwischen ist das Angebot an Schultüten riesig groß, was die Suche nicht unbedingt leichter macht.
Alles in allem sollte man den Geschmack des Kindes berücksichtigen. Mädchen bevorzugen in der Regel rosafarbene Schultüten mit Glitzerverzierungen, Schmetterlingen und Feen. Wobei Jungs Tüten mit Piraten oder Autos in Blau bevorzugen.
Wer sich unsicher ist, der kann mit seinem Kind auch zusammen nach einer passenden Schultüte suchen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Größe. Grundsätzlich sollte die Schultüte nicht zu klein und nicht zu groß sein. Bei einer großen Tüte sollten Eltern darauf achten, dass das Kind diese noch problemlos tragen kann.
5 gute Gründe für Schultüte
- Erleichtert dem Kind den Einstieg in die erste Klasse
- Bleibt dem Kind noch lange nach dem ersten Schultag in Erinnerung
- Kind freut sich über die Geschenke und Süßigkeiten
- Kind ist für den ersten Schultag bestens ausgestattet
- Kind wird ein wenig von seiner Aufregung abgelenkt